Fünftes Buch (Ps 107-150)
Deutsche Übersetzung nach Hermann Menge von 1939 (Public Domain), mit Ergänzungen von der Schule des Geistes (in grün).
107 108 109 110 111 112 113 114 115 116 117 118 119 120 121 122 123 124 125 126 127 128 129 130 131 132 133 134 135 136 137 138 139 140 141 142 143 144 145 146 147 148 149 150
Psalm 107
1»Danket dem HERRN, denn er ist freundlich,
ja, ewiglich währt seine Gnade«:
2so sollen die vom HERRN Erlösten sprechen,
die er befreit hat aus Drangsal
3und die er gesammelt aus den Ländern
vom Aufgang her und vom Niedergang, vom Norden her und vom Meer.
4Sie irrten umher in der Wüste, der Öde,
und fanden den Weg nicht zu einer Wohnstatt;
5gequält vom Hunger und vom Durst,
wollte ihre Seele in ihnen verschmachten.
6Da schrien sie zum HERRN in ihrer Not,
und er rettete sie aus ihren Ängsten
7und leitete sie auf richtigem Wege,
daß sie kamen zu einer bewohnten Ortschaft: –
8die mögen danken dem HERRN für seine Güte
und für seine Wundertaten an den Menschenkindern,
9daß er die lechzende Seele gesättigt
und die hungernde Seele gefüllt hat mit Labung.
10Die da saßen in Finsternis und Todesnacht,
gefangen in Elend und Eisenbanden –
11denn sie hatten Gottes Geboten getrotzt
und den Ratschluß des Höchsten verachtet,
12so daß er ihren Sinn durch Leiden beugte,
daß sie niedersanken und keinen Helfer hatten –;
13da schrien sie zum HERRN in ihrer Not,
und er rettete sie aus ihren Ängsten;
14er führte sie heraus aus Finsternis und Todesnacht
und zersprengte ihre Fesseln: –
15die mögen danken dem HERRN für seine Güte
und für seine Wundertaten an den Menschenkindern,
16daß er eherne Türen zerbrochen
und eiserne Riegel zerschlagen.
17Die da krank waren infolge ihres Sündenlebens
und wegen ihrer Verfehlungen leiden mußten –
18vor jeglicher Speise hatten sie Widerwillen,
so daß sie den Pforten des Todes nahe waren –;
19da schrien sie zum HERRN in ihrer Not,
und er rettete sie aus ihren Ängsten;
20er sandte sein Wort, sie gesund zu machen,
und ließ sie aus ihren Gruben entrinnen: –
21die mögen danken dem HERRN für seine Güte
und für seine Wundertaten an den Menschenkindern;
22sie mögen Opfer des Dankes bringen
und seine Taten mit Jubel verkünden!
23Die aufs Meer gefahren waren in Schiffen,
auf weiten Fluten Handelsgeschäfte trieben,
24die haben das Walten des HERRN geschaut
und seine Wundertaten auf hoher See.
25Denn er gebot und ließ einen Sturm entstehn,
der hoch die Wogen des Meeres türmte:
26sie stiegen empor zum Himmel und fuhren hinab in die Tiefen,
so daß ihr Herz vor Angst verzagte;
27sie wurden schwindlig und schwankten wie Trunkne,
und mit all ihrer Weisheit war’s zu Ende: –
28da schrien sie zum HERRN in ihrer Not,
und er befreite sie aus ihren Ängsten;
29er stillte das Ungewitter zum Säuseln,
und das Toben der Wogen verstummte;
30da wurden sie froh, daß es still geworden,
und er führte sie zum ersehnten Hafen: –
31die mögen danken dem HERRN für seine Güte
und für seine Wundertaten an den Menschenkindern;
32sie mögen ihn erheben in der Volksgemeinde
und im Kreise der Alten ihn preisen!
33Er wandelte Ströme zur Wüste
und Wasserquellen zu dürrem Land,
34fruchtbares Erdreich zu salziger Steppe
wegen der Bosheit seiner Bewohner.
35Wiederum machte er wüstes Land zum Wasserteich
und dürres Gebiet zu Wasserquellen
36und ließ dort Hungrige seßhaft werden,
so daß sie eine Stadt zum Wohnsitz bauten
37und Felder besäten und Weinberge pflanzten,
die reichen Ertrag an Früchten brachten;
38und er segnete sie, daß sie stark sich mehrten,
und ließ ihres Viehs nicht wenig sein.
39Dann aber nahmen sie ab und wurden gebeugt
durch den Druck des Unglücks und Kummers;
40»über Edle goß er Verachtung aus
und ließ sie irren in pfadloser Öde«.
41Den Armen aber hob er empor aus dem Elend
und machte seine Geschlechter wie Kleinviehherden.
42»Die Gerechten sehen’s und freuen sich,
alle Bosheit aber muß schließen ihren Mund«.
43Wer ist weise? Der beachte dies
und lerne die Gnadenerweise des HERRN verstehn!
Psalm 108
1Ein Lied, ein Psalm Davids. 2Mein Herz ist getrost, o Gott:
singen will ich und spielen! Wach auf, meine Seele!
3Wacht auf, Harfe und Zither:
ich will das Morgenrot wecken!
4Ich will dich preisen unter den Völkern, o HERR,
und dir lobsingen unter den Völkerschaften!
5Denn groß bis über den Himmel hinaus ist deine Gnade,
und bis an die Wolken geht deine Treue.
6Erhebe dich über den Himmel hinaus, o Gott,
und über die ganze Erde (verbreite sich) deine Herrlichkeit!
7Daß deine Geliebten gerettet werden,
hilf uns mit deiner Rechten, erhör’ uns!
8Gott hat in seiner Heiligkeit gesprochen:
»(Als Sieger) will ich frohlocken, will Sichem verteilen und das Tal von Sukkoth (als Beutestück) vermessen.
9Mein ist Gilead, mein auch Manasse,
und Ephraim ist meines Hauptes Schutzwehr, Juda mein Herrscherstab.
10Moab (dagegen) ist mein Waschbecken,
auf Edom werf’ ich meinen Schuh; über das Philisterland will (als Sieger) ich jauchzen.«
11Wer führt mich hin zur festen Stadt,
wer geleitet mich bis Edom?
12Hast nicht du uns, o Gott, verworfen
und ziehst nicht aus, o Gott, mit unsern Heeren?
13O schaffe uns Hilfe gegen den Feind!
Denn nichtig ist Menschenhilfe.
14Mit Gott werden wir Taten vollführen,
und er wird unsre Bedränger zertreten.
Psalm 109
1Dem Musikmeister; von David ein Psalm. Du Gott, dem mein Lobpreis gilt, bleibe nicht stumm! 2Denn Frevlermund und Lügenmaul
haben sich gegen mich aufgetan, mit trügerischer Zunge zu mir geredet;
3mit Worten des Hasses haben sie mich umschwirrt
und ohne Ursach’ mich angegriffen;
4für meine Liebe befeinden sie mich,
während ich doch (stets für sie) bete;
5ja sie haben mir Böses für Gutes vergolten
und Haß für meine Liebe erwiesen.
6Bestell’ einen Frevler zum Richter gegen ihn,
und ein Ankläger steh’ ihm zur Rechten!
7Als schuldig soll er hervorgehn aus dem Gericht
und sogar sein Gebet ihm als Sünde gelten!
8Seiner Lebenstage müssen nur wenige sein,
und sein Amt ein andrer empfangen!
9Seine Kinder müssen zu Waisen werden
und seine Frau eine Witwe!
10Seine Kinder müssen unstet umherziehn und betteln
und vertrieben werden aus ihres Vaterhauses Trümmern!
11Sein Gläubiger lege Beschlag auf alles, was er hat,
und Fremde müssen seine Habe plündern!
12Er finde keinen, der ihm Schonung gewährt,
und niemand habe Erbarmen mit seinen Waisen!
13Sein Nachwuchs müsse der Ausrottung verfallen:
schon im zweiten Gliede müsse ihr Name erlöschen!
14Der Verschuldung seiner Väter werde beim HERRN gedacht,
und die Sünde seiner Mutter bleibe ungetilgt!
15Sie müssen beständig dem HERRN vor Augen stehn,
und er tilge ihr Gedächtnis aus von der Erde,
16dieweil er nicht daran dachte, Liebe zu üben,
vielmehr den Elenden und Armen verfolgte und den hoffnungslos Verzagten, ihn vollends zu töten.
17Er liebte den Fluch: so treffe er ihn!
Er hatte am Segen keine Freude: so bleib’ er ihm fern!
18Er zog den Fluch an wie sein Kleid:
so dringe er ihm in den Leib wie Wasser und wie Öl in seine Gebeine;
19er werde ihm wie der Mantel, in den er sich hüllt,
wie der Gürtel, den er sich ständig umlegt!
20Dies sei meiner Widersacher Lohn von seiten des HERRN
und derer, die Böses gegen mich reden!
21Du aber, HERR, mein Gott, tritt für mich ein um deines Namens willen!
Weil deine Gnade köstlich ist, errette mich!
22Denn elend bin ich und arm,
und mein Herz ist verwundet in meiner Brust.
23Wie ein Schatten, wenn er sich dehnt, so schwinde ich hin,
bin vom Sturm verweht einer Heuschrecke gleich;
24meine Knie wanken vom Fasten,
mein Leib ist abgemagert, ohne Fett;
25und ich – den Leuten bin ich zum Hohn geworden:
sehen sie mich, so schütteln sie höhnend den Kopf.
26Stehe mir bei, o HERR, mein Gott,
hilf mir nach deiner Gnade!
27Laß sie erkennen, daß dies deine Hand ist,
daß du, HERR, selbst es so gefügt hast!
28Sie mögen fluchen, du aber wollest segnen;
erheben sie sich, so laß sie zuschanden werden, dein Knecht aber müsse sich freuen!
29Laß meine Widersacher in Schmach sich kleiden
und ihre Schande umtun wie einen Mantel!
30Laut soll mein Mund dem HERRN Dank sagen,
und inmitten vieler will ich ihn preisen;
31denn er steht dem Armen zur Rechten,
um ihn zu retten vor denen, die ihn schuldig sprechen.
Psalm 110
1Von David, ein Psalm. So lautet der Ausspruch des HERRN an meinen Herrn:
»Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde hinlege zum Schemel für deine Füße!«
2Dein machtvolles Zepter wird der HERR von Zion hinausstrecken:
herrsche inmitten deiner Feinde!
3Dein Volk wird voller Willigkeit sein
am Tage deines Heereszuges; in heiligem Schmuck, wie aus des Frührots Schoß der Tau, wird dir kommen deine junge Mannschaft.
4Geschworen hat der HERR
und wird sich’s nicht leid sein lassen: »Du sollst ein Priester in Ewigkeit sein nach der Weise Melchisedeks.«
5Der Allherr, der dir zur Rechten steht,
wird Könige zerschmettern am Tage seines Zorns;
6Gericht wird er unter den Völkern halten, füllt alles mit Leichen an,
zerschmettert ein Haupt auf weitem Gefilde.
7Aus dem Bach am Wege wird er trinken;
darum wird er das Haupt hoch halten.
Psalm 111
1Halleluja! Preisen will ich den HERRN von ganzem Herzen
im Kreise der Frommen und in der Gemeinde.
2Groß sind die Werke des HERRN,
erforschenswert für alle, die Gefallen an ihnen haben.
3Ruhmvoll und herrlich ist sein Tun,
und seine Gerechtigkeit bleibt ewig bestehn.
4Er hat ein Gedächtnis seiner Wundertaten gestiftet;
gnädig und barmherzig ist der HERR.
5Speise hat er denen gegeben, die ihn fürchten;
er gedenkt seines Bundes ewiglich.
6Sein machtvolles Walten hat er kundgetan seinem Volk,
indem er ihnen das Erbe der Heiden gab.
7Die Werke seiner Hände sind Treue und Recht;
unwandelbar sind alle seine Gebote,
8festgestellt für immer, für ewig,
gegeben mit Treue und Redlichkeit.
9Erlösung hat er seinem Volk gesandt,
seinen Bund auf ewig verordnet; heilig und furchtgebietend ist sein Name.
10Die Furcht des HERRN ist der Weisheit Anfang,
eine treffliche Einsicht für alle, die sie üben: sein Ruhm besteht in Ewigkeit.
Psalm 112
1Halleluja! Wohl dem Menschen, der den HERRN fürchtet,
an seinen Geboten herzliche Freude hat!
2Seine Nachkommen werden im Lande gewaltig sein,
als ein Geschlecht von Frommen wird man sie segnen.
3Wohlstand und Fülle herrscht in seinem Hause,
und seine Gerechtigkeit besteht für immer.
4Den Frommen geht er auf wie ein Licht in der Finsternis,
als gnädig, barmherzig und gerecht.
5Glücklich der Mann, der Barmherzigkeit übt und darleiht!
Er wird sein Recht behaupten vor Gericht;
6denn nimmermehr wird er wanken:
in ew’gem Gedächtnis bleibt der Gerechte.
7Vor bösem Leumund braucht er sich nicht zu fürchten;
sein Herz ist fest, voll Vertraun auf den HERRN.
8Getrost ist sein Herz, er fürchtet sich nicht,
bis er sieht seine Lust an seinen Bedrängern.
9Reichlich teilt er aus und spendet den Armen;
seine Gerechtigkeit besteht fest für immer, sein Horn ragt hoch empor in Ehren.
10Der Gottlose sieht es und ärgert sich;
er knirscht mit den Zähnen und vergeht; der Gottlosen Wünsche bleiben unerfüllt.
Psalm 113
1Halleluja! Lobet, ihr Knechte des HERRN,
lobet den Namen des HERRN!
2Gepriesen sei der Name des HERRN
von nun an bis in Ewigkeit!
3Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang
sei gelobt der Name des HERRN!
4Erhaben über alle Völker ist der HERR,
den Himmel überragt seine Herrlichkeit!
5Wer ist dem HERRN gleich, unserm Gott,
der da thront in der Höhe,
6der niederschaut in die Tiefe,
im Himmel und auf Erden?
7Er hebt aus dem Staub den Geringen empor
und erhöht aus dem Schmutz den Armen,
8um ihn sitzen zu lassen neben Edlen,
neben den Edlen seines Volks.
9Er verleiht der kinderlosen Gattin Hausrecht,
macht sie zur fröhlichen Mutter von Kindern. Halleluja!
Psalm 114
1Halleluja! Als Israel aus Ägypten auszog,
Jakobs Haus aus dem Volk fremder Sprache,
2da ward Juda sein Heiligtum,
Israel sein Herrschaftsgebiet.
3Das Meer sah es und floh,
der Jordan wandte sich rückwärts,
4die Berge hüpften wie Widder,
die Hügel gleichwie Lämmer.
5Was war dir, o Meer, daß du flohest,
dir, Jordan, daß du dich rückwärts wandtest?
6(Was war euch) ihr Berge, daß ihr hüpftet wie Widder,
ihr Hügel gleichwie Lämmer?
7Vor dem Anblick des Herrn erbebe, du Erde,
vor dem Anblick des Gottes Jakobs,
8der Felsen wandelt zum Wasserteich,
Kieselgestein zum sprudelnden Quell!
Psalm 115
1Nicht uns, o HERR, nicht uns,
nein, deinem Namen schaffe Ehre um deiner Gnade, um deiner Treue willen!
2Warum sollen die Heiden sagen:
»Wo ist denn ihr Gott?«
3Unser Gott ist ja im Himmel:
alles, was ihm gefällt, vollführt er.
4Ihre Götzen sind Silber und Gold,
Machwerk von Menschenhänden.
5Sie haben einen Mund und können nicht reden,
haben Augen und sehen nicht;
6sie haben Ohren und können nicht hören,
haben eine Nase und riechen nicht;
7mit ihren Händen können sie nicht greifen,
mit ihren Füßen nicht gehen; kein Laut dringt aus ihrer Kehle.
8Ihnen gleich sind ihre Verfertiger,
jeder, der auf sie vertraut.
9Du, Israel, vertraue auf den HERRN! –
Ihre Hilfe und ihr Schild ist er.
10Ihr vom Hause Aarons, vertraut auf den HERRN! –
Ihre Hilfe und ihr Schild ist er.
11Ihr, die ihr fürchtet den HERRN, vertraut auf den HERRN! –
Ihre Hilfe und ihr Schild ist er.
12Der HERR hat unser gedacht: er wird segnen,
segnen das Haus Israels, segnen das Haus Aarons;
13er wird segnen, die den HERRN fürchten,
die Kleinen samt den Großen.
14Der HERR wolle euch mehren,
euch selbst und eure Kinder!
15Gesegnet seid ihr vom HERRN,
der Himmel und Erde geschaffen!
16Der Himmel ist der Himmel des Allherrn,
die Erde aber hat er den Menschen gegeben.
17Nicht die Toten preisen den HERRN
und keiner, der ins stille Land gefahren.
18Doch wir, wir preisen den HERRN
von nun an bis in Ewigkeit. Halleluja!
Psalm 116
1Ich liebe den HERRN, denn er hat erhört
mein flehentlich Rufen;
2ja, er hat sein Ohr mir zugeneigt:
ich will zu ihm rufen mein Leben lang!
3Umschlungen hatten mich des Todes Netze
und die Ängste der Unterwelt mich befallen, in Drangsal und Kummer war ich geraten.
4Da rief ich den Namen des HERRN an:
»Ach, HERR, errette meine Seele!«
5Gnädig ist der HERR und gerecht,
und unser Gott ist voll Erbarmens;
6der HERR schützt den, der unbeirrt ihm traut:
ich war schwach geworden, aber er half mir.
7Kehre zurück, meine Seele, zu deiner Ruhe,
denn der HERR hat Gutes an dir getan!
8Ja, du hast mein Leben vom Tode errettet,
meine Augen vom Weinen, meinen Fuß vom Anstoß;
9ich werde noch wandeln vor dem HERRN
in den Landen des Lebens.
10Ich habe Glauben gehalten, wenn ich auch sagte:
»Ich bin gar tief gebeugt«;
11in meiner Verzagtheit hab’ ich gesagt:
»Die Menschen sind Lügner allesamt.«
12Wie soll ich dem HERRN vergelten
alles, was er mir Gutes getan?
13Den Becher des Heils will ich erheben
und den Namen des HERRN anrufen;
14meine Gelübde will ich bezahlen dem HERRN,
ja angesichts seines ganzen Volkes.
15Kostbar ist in den Augen des HERRN
der Tod seiner Frommen.
16Ach, HERR, ich bin ja dein Knecht,
ich bin dein Knecht, der Sohn deiner Magd; meine Bande hast du gelöst:
17dir will ich Dankopfer bringen
und den Namen des HERRN anrufen;
18meine Gelübde will ich bezahlen dem HERRN,
ja angesichts seines ganzen Volkes,
19in den Vorhöfen am Hause des HERRN,
in deiner Mitte, Jerusalem! Halleluja!
Psalm 117
1Lobet den HERRN, ihr Heiden alle!
Preiset ihn, ihr Völker alle!
2Denn machtvoll waltet über uns seine Gnade,
und die Treue des HERRN währt ewiglich. Halleluja!
Psalm 118
1Danket dem HERRN, denn er ist freundlich,
ja, ewiglich währt seine Gnade!
2So bekenne denn Israel:
»Ja, ewiglich währt seine Gnade!«
3So bekenne denn Aarons Haus:
»Ja, ewiglich währt seine Gnade!«
4So mögen denn alle Gottesfürcht’gen bekennen:
»Ja, ewiglich währt seine Gnade!«
5Aus meiner Bedrängnis rief ich zum HERRN:
da hat der HERR mich erhört, mir weiten Raum geschafft.
6Ist der HERR für mich, so fürchte ich nichts:
was können Menschen mir tun?
7Tritt der HERR für mich zu meiner Hilfe ein,
so werde ich siegreich jubeln über meine Feinde.
8Besser ist’s auf den HERRN vertrauen
als auf Menschen sich verlassen;
9besser ist’s auf den HERRN vertrauen
als auf Fürsten sich verlassen.
10Die Heidenvölker alle hatten mich umringt:
im Namen des HERRN, so vertilgte ich sie;
11sie hatten mich umringt, umzingelt:
im Namen des HERRN, so vertilgte ich sie;
12sie hatten mich umringt wie Bienenschwärme;
schnell wie ein Dornenfeuer sind sie erloschen: im Namen des HERRN, so vertilgte ich sie.
13Man hat mich hart gestoßen, damit ich fallen sollte,
doch der HERR hat mir geholfen.
14Meine Stärke und mein Lobpreis ist der HERR,
und er ist mein Retter geworden.
15Jubel und Siegeslieder erschallen in den Zelten der Gerechten:
»Die Hand des HERRN schafft mächtige Taten,
16die Hand des HERRN erhöht,
die Hand des HERRN schafft mächtige Taten!«
17Ich werde nicht sterben, nein, ich werde leben
und die Taten des HERRN verkünden.
18Der HERR hat mich hart gezüchtigt,
doch dem Tode mich nicht preisgegeben.
19Öffnet mir die Tore der Gerechtigkeit:
ich will durch sie eingehn, dem HERRN zu danken. –
20Dies ist das Tor des HERRN:
Gerechte dürfen hier eingehn. –
21Ich danke dir, daß du mich erhört hast
und bist mir ein Retter geworden.
22Der Stein, den die Bauleute verworfen haben,
der ist zum Eckstein geworden;
23vom HERRN ist dies geschehn,
in unsern Augen ein Wunder!
24Dies ist der Tag, den der HERR gemacht hat:
laßt uns jubeln und fröhlich an ihm sein! –
25Ach hilf doch, HERR,
ach, HERR, laß wohl gelingen! –
26Gesegnet sei, der da kommt im Namen des HERRN!
Wir segnen euch vom Hause des HERRN aus.
27Der HERR ist Gott, er hat uns Licht gegeben:
schlinget den Reigen, mit Zweigen (geschmückt), bis an die Hörner des Altars!
28Du bist mein Gott, ich will dir danken;
mein Gott, ich will dich erheben!
29Danket dem HERRN, denn er ist freundlich,
ja, ewiglich währt seine Gnade.
Psalm 119
1Wohl denen, deren Wandel unsträflich ist,
die einhergehn im Gesetz des HERRN!
2Wohl denen, die seine Zeugnisse beobachten,
die mit ganzem Herzen ihn suchen,
3die auch kein Unrecht verüben,
sondern auf seinen Wegen gehen!
4Du selbst hast deine Befehle erlassen,
daß man sie sorglich befolge.
5Ach möchte doch mein Wandel fest sein
in der Befolgung deiner Satzungen!
6Dann werde ich nicht beschämt sein,
wenn ich alle deine Gebote vor Augen habe.
7Ich will dir aufrichtigen Herzens danken,
indem ich die Rechte deiner Gerechtigkeit lerne.
8Deine Satzungen will ich halten:
verlaß mich nicht ganz und gar!
9Wie wird ein Jüngling seinen Wandel rein gestalten?
Wenn er ihn führt nach deinem Wort.
10Mit ganzem Herzen suche ich dich:
laß mich von deinen Geboten nicht abirren!
11In meinem Herzen wahre ich dein Wort,
um mich nicht gegen dich zu verfehlen.
12Gepriesen seist du, o HERR:
lehre mich deine Satzungen!
13Mit meinen Lippen zähle ich her
alle Rechte deines Mundes.
14An dem Wege deiner Zeugnisse habe ich Freude
wie über irgendwelchen Reichtum.
15Über deine Befehle will ich sinnen
und achten auf deine Pfade.
16An deinen Satzungen habe ich meine Lust,
will deine Worte nicht vergessen.
17Tu Gutes an deinem Knecht, auf daß ich leben bleibe,
so will ich deine Worte befolgen.
18Öffne mir die Augen, daß ich klar erkenne
die Wunder in deinem Gesetz.
19Ich bin nur ein Gast auf Erden:
verbirg deine Gebote nicht vor mir.
20Meine Seele verzehrt sich vor Sehnsucht
nach deinen Rechten allezeit.
21Gedroht hast du den Stolzen; verflucht sind,
die von deinen Geboten abweichen.
22Wälze Schmach und Verachtung von mir ab,
denn ich beobachteA deine Zeugnisse.
23Mögen auch Fürsten sitzen und wider mich beraten:
dein Knecht sinnt doch über deine Satzungen nach.
24Ja, deine Zeugnisse sind meine Freude,
meine Ratgeber sind sie.
25Mein Mut ist in den Staub gesunken:
belebe mich wieder nach deinem Wort.
26Ich habe dir meine Lage geschildert, da hast du mich erhört:
lehre mich deine Satzungen.
27Laß mich den Weg verstehn, den deine Befehle gebieten,
so will ich sinnen über deine Wunder.
28Mein Herz zerfließt vor Kummer in Tränen;
richte mich auf nach deinen Worten.
29Den Weg der Lüge halte fern von mir,
doch begnade mich mit deinem Gesetz!
30Den Weg der Treue habe ich erwählt,
deine Rechte unanstößig befunden.
31Ich halte fest an deinen Zeugnissen:
HERR, laß mich nicht zuschanden werden!
32Den Weg deiner Gebote will ich laufen,
denn du machst mir weit das Herz.
33Lehre mich, HERR, den Weg deiner Satzungen,
so will ich ihn innehalten bis ans Ende.
34Verleihe mir Einsicht, damit ich deine Weisung beachte
und sie mit ganzem Herzen befolge.
35Laß mich wandeln auf dem Pfade deiner Gebote,
denn an diesem habe ich meine Freude.
36Neige mein Herz deinen Zeugnissen zu
und nicht zur Gewinnsucht.
37Wende meine Augen ab, daß sie nicht nach Eitlem schauen;
belebe mich auf deinen Wegen.
38Erfülle an deinem Knechte deine Verheißung,
die darauf abzielt, daß man dich fürchte.
39Wende ab meine Schmach, vor der mir graut;
denn deine Rechte sind heilsam.
40Fürwahr, ich sehne mich nach deinen Befehlen:
belebe mich durch deine Gerechtigkeit!
41Laß deine Gnadenerweise mir widerfahren, o HERR,
deine Hilfe nach deinem Wort,
42daß ich dem, der mich schmäht, zu antworten weiß;
denn ich verlasse mich auf dein Wort.
43Und entzieh meinem Munde nicht ganz das Wort der Wahrheit;
denn ich harre auf deine Rechte.
44Und befolgen will ich dein Gesetz beständig,
immer und ewiglich;
45so werde ich wandeln auf freier Bahn;
denn ich habe mich stets um deine Befehle gekümmert;
46und ich will von deinen Zeugnissen reden
vor Königen, ohne mich zu scheuen;
47denn ich habe meine Freude an deinen Geboten,
die mir lieb sind,
48und hebe meine Hände auf zu deinen Geboten, [die mir lieb sind,]
will über deine Satzungen sinnen.
49Halte deinem Knecht getreulich dein Wort,
auf das du mich hast hoffen lassen!
50Das ist mein Trost in meinem Elend,
daß dein Wort mich neu belebt hat.
51Die Übermüt’gen verspotten mich maßlos,
doch ich bin von deinem Gesetz nicht abgewichen.
52Gedenke ich deiner Rechte aus der Vorzeit,
so fühle ich mich, o HERR, getröstet.
53Heißer Zorn erfaßt mich wegen der Gottlosen,
die dein Gesetz verlassen haben.
54Deine Satzungen sind mir zu Lobgesängen geworden
im Hause meiner Pilgerschaft.
55In der Nacht sogar gedenke ich deines Namens, o HERR,
und befolge dein Gesetz.
56Das ist mir zuteil geworden,
daß ich deine Befehle befolgt habe.
57Meine Aufgabe ist, o HERR, ich bekenne es,
deine Worte zu befolgen.
58Von ganzem Herzen fleh’ ich dich an:
»Sei mir gnädig nach deiner Verheißung!«
59Ich habe über meine Wege nachgedacht
und lenke (daher) meine Schritte zu deinen Zeugnissen zurück.
60Ich eile und säume nicht,
deine Gebote zu befolgen.
61Die Fallstricke der Gottlosen umringen mich;
dennoch vergesse ich dein Gesetz nicht.
62In der Mitte der Nacht stehe ich auf, um dir zu danken
für die Verordnungen deiner Gerechtigkeit.
63Befreundet bin ich mit allen, die dich fürchten,
und mit denen, die deine Befehle befolgen.
64Deiner Gnade, o HERR, ist die Erde voll:
lehre mich deine Satzungen!
65Gutes hast du an deinem Knechte getan,
o HERR, nach deiner Verheißung.
66Rechte Einsicht und Erkenntnis lehre mich,
denn ich vertraue auf deine Gebote.
67Bevor ich gedemütigt wurde, ging ich irre;
jetzt aber beobachteA ich dein Wort.
68Du bist gütig und erweisest Gutes:
lehre mich deine Satzungen!
69Lügen haben die Stolzen gegen mich erdichtet,
ich aber befolge deine Befehle mit ganzem Herzen.
70Unempfindlich wie von Fett ist ihr Herz,
ich aber habe Freude an deinem Gesetz.
71Gut war’s für mich, daß ich gedemütigt wurde,
damit ich deine Satzungen lernte.
72Die Weisung deines Mundes ist mir lieber
als Tausende von Gold- und Silberstücken.
73Deine Hände haben mich geschaffen und gebildet:
verleihe mir nun auch Einsicht, daß ich deine Gebote lerne!
74Die dich fürchten, werden mich sehen und sich freun;
denn ich habe auf dein Wort geharrt.
75Ich weiß, o HERR, daß deine Gerichte gerecht sind
und du mich in Treue gedemütigt hast.
76Laß doch deine Gnade mir Trost gewähren,
wie du deinem Knechte verheißen hast!
77Laß mir dein Erbarmen widerfahren, daß ich auflebe,
denn dein Gesetz ist meine Lust.
78Laß die Stolzen zuschanden werden,
weil sie ohne Grund mich niederdrücken; ich aber sinne über deine Befehle.
79Laß mir sich zuwenden, die dich fürchten
und die deine Zeugnisse anerkennen!
80Mein Herz halte treu an deinen Satzungen fest,
auf daß ich nicht zuschanden werde.
81Meine Seele schmachtet nach deiner Hilfe:
ich harre auf dein Wort.
82Meine Augen schmachten nach deiner Verheißung,
indem ich frage: »Wann wirst du mich trösten?«
83Bin ich auch wie ein Schlauch im Rauch geworden,
hab’ ich doch deine Satzungen nicht vergessen.
84Wie viele sind noch der Lebenstage deines Knechts?
Wann hältst du Gericht über meine Verfolger?
85Übermütige haben mir Gruben gegraben,
sie, die sich nicht nach deinem Gesetz verhalten.
86Alle deine Gebote sind Wahrheit;
mit Lüge verfolgt man mich: so hilf mir!
87Fast hätten sie mich im Lande umgebracht;
doch ich verlasse deine Befehle nicht.
88Nach deiner Gnade erhalte mich am Leben,
so will ich das Zeugnis deines Mundes befolgen.
89Auf ewige Zeit, o HERR,
steht fest dein Wort im Himmel.
90Von Geschlecht zu Geschlecht währt deine Treue;
du hast die Erde festgestellt, und sie steht;
91nach deinen Verordnungen stehn sie noch heute,
denn alle Dinge sind dir dienstbar.
92Wäre dein Gesetz nicht meine Freude gewesen,
so wär’ ich in meinem Elend vergangen.
93Niemals will ich deine Befehle vergessen,
denn durch sie hast du mich neu belebt.
94Dein bin ich: hilf mir!
Denn ich beachte deine Verordnungen.
95Gottlose lauern mir auf, um mich umzubringen,
ich aber achte auf deine Zeugnisse.
96Von allem Vollkomm’nen habe ich eine Grenze gesehn;
doch dein Gebot ist völlig unbeschränkt.
97Wie habe ich dein Gesetz so lieb!
Den ganzen Tag ist es mein Sinnen.
98Weiser, als meine Feinde sind, machen mich deine Gebote,
denn mein sind sie für immer.
99Verständiger bin ich als alle meine Lehrer,
denn deine Zeugnisse sind mein Sinnen.
100Mehr Einsicht besitz’ ich als die Greise;
denn ich beobachteA deine Befehle.
101Von jedem bösen Pfade halte ich meinen Fuß fern,
um dein Wort zu befolgen.
102Von deinen Rechten weiche ich nicht ab,
denn du hast mich belehrt.
103Wie süß sind deine Worte meinem Gaumen,
süßer als Honig meinem Munde!
104Aus deinen Befehlen gewinne ich Einsicht;
darum hasse ich jeglichen Lügenpfad.
105Dein Wort ist meines Fußes Leuchte
und ein Licht auf meinem Wege.
106Ich habe geschworen und den Vorsatz gefaßt,
den Verordnungen deiner Gerechtigkeit treu zu bleiben.
107Ich bin gar tief gebeugt:
o HERR, belebe mich wieder nach deiner Verheißung!
108Laß, HERR, dir gefallen die willigen Opfer meines Mundes
und lehre mich deine Rechte!
109Ich schwebe beständig in Todesgefahr,
doch dein Gesetz vergesse ich nicht.
110Die Gottlosen haben mir Schlingen gelegt,
aber von deinen Befehlen irre ich nicht ab.
111Deine Zeugnisse sind mein ewiger Erbbesitz,
denn sie sind die Wonne meines Herzens.
112Ich neige mein Herz dazu, deine Satzungen zu erfüllen
immerdar bis ans Ende.
113Die Doppelherzigen hasse ich,
aber dein Gesetz ist mir lieb.
114Mein Schirm und Schild bist du;
auf dein Wort harre ich.
115Weicht von mir, ihr Übeltäter!
Ich will die Gebote meines Gottes halten.
116Stütze mich nach deiner Verheißung, daß ich lebe,
und laß mich nicht in meiner Hoffnung getäuscht werden!
117Stärke mich, auf daß ich Heil erlange,
und laß mich stets auf deine Satzungen achten!
118Du verwirfst alle, die von deinen Satzungen abirren;
denn erfolglos ist ihre Täuschung.
119Wie Schlacken räumst du alle Gottlosen des Landes hinweg;
darum liebe ich deine Zeugnisse.
120Aus Furcht vor dir schaudert mein Leib,
und mir ist bange vor deinen Gerichten.
121Ich habe Recht und Gerechtigkeit geübt:
gib mich nicht meinen Bedrückern preis!
122Tritt für deinen Knecht zu seinem Heile ein,
laß die Stolzen mir nicht Gewalt antun!
123Meine Augen schmachten nach deiner Rettung
und nach der Bestätigung deiner Gerechtigkeit.
124Verfahre mit deinem Knecht nach deiner Gnade
und lehre mich deine Satzungen!
125Dein Knecht bin ich, verleihe mir Einsicht,
damit ich deine Zeugnisse verstehen lerne.
126Zeit ist’s für den HERRN, zu handeln:
sie haben ja dein Gesetz gebrochen.
127Darum liebe ich deine Gebote
mehr als Gold und als Feingold.
128Darum schätze ich alle deine Befehle als richtig;
jeder Lügenpfad ist mir verhaßt.
129Wunderwerke sind deine Zeugnisse;
darum hält mein Herz an ihnen fest.
130Die Erschließung deiner Worte erleuchtet,
verleiht den Einfältigen Einsicht.
131Ich tue meinen Mund weit auf und lechze,
denn mich verlangt nach deinen Geboten.
132Wende dich zu mir und sei mir gnädig,
wie es recht ist bei denen, die deinen Namen lieben!
133Laß meine Schritte fest sein durch dein Wort
und laß nichts Trügerisches über mich herrschen.
134Erlöse mich von der Bedrückung der Menschen,
so will ich deine Befehle befolgen.
135Laß dein Angesicht leuchten gegen deinen Knecht
und lehre mich deine Satzungen.
136Tränenströme rinnen aus meinen Augen,
weil viele dein Gesetz nicht befolgen.
137Gerecht bist du, o HERR,
und richtig sind deine Rechte.
138In Gerechtigkeit hast du deine Zeugnisse verordnet
und in unerschütterlicher Treue.
139Mich verzehrt mein Eifer,
weil meine Gegner deine Worte vergessen.
140Dein Wort ist wohlgeläutert,
und dein Knecht hat es lieb.
141Gering bin ich und verachtet,
doch deine Befehle vergesse ich nicht.
142Deine Gerechtigkeit ist ewige Gerechtigkeit,
und dein Gesetz ist Wahrheit.
143Wenn Leiden und Not mich getroffen haben,
sind deine Gebote dennoch meine Freude.
144Deine Zeugnisse bleiben immerdar gerecht:
verleihe mir Verständnis, so werde ich leben.
145Ich rufe von ganzem Herzen: »Erhöre mich, HERR!«
Deine Satzungen will ich beobachten.
146Ich rufe zu dir: »Hilf mir!
So will ich deine Zeugnisse beobachten.«
147Früh bin ich auf vor Tagesanbruch und flehe laut;
auf dein Wort harre ich.
148Meine Augen wachen die ganze Nacht hindurch,
um über dein Wort nachzusinnen.
149Höre meine Stimme nach deiner Gnade!
O HERR, nach deinen Rechten laß mich aufleben!
150Mir haben sich Leute genaht, die der Arglist frönen:
von deinem Gesetz sind sie fern;
151doch du bist mir nahe, o HERR,
und alle deine Gebote sind Wahrheit.
152Längst weiß ich aus deinen Zeugnissen,
daß du sie für ewig festgestellt hast.
153Sieh mein Elend an und errette mich!
Denn dein Gesetz vergesse ich nicht.
154Führe meine Sache und erlöse mich,
schenke mir neues Leben nach deiner Verheißung!
155Den Gottlosen bleibt die Hilfe fern,
denn sie kümmern sich nicht um deine Satzungen.
156Deine Barmherzigkeit ist groß, o HERR:
nach deinen Rechten belebe mich wieder!
157Groß ist meiner Verfolger und Gegner Zahl,
doch von deinen Zeugnissen geh’ ich nicht ab.
158Wenn ich Treulose sehe, so fühle ich Abscheu,
weil sie dein Wort nicht befolgen.
159Sieh her, ich liebe deine Befehle:
HERR, schenke mir neues Leben nach deiner Gnade!
160Der ganze Inhalt deines Wortes ist Wahrheit,
und ewig gilt jede Verordnung deiner Gerechtigkeit.
161Fürsten haben mich ohne Ursach’ verfolgt;
doch nur vor deinen Worten erbebt mein Herz.
162Ich freue mich über dein Wort
wie einer, der große Beute gewinnt.
163Lügen hasse und verabscheue ich,
aber dein Gesetz ist mir lieb.
164Siebenmal täglich preise ich dich
um der Verordnungen deiner Gerechtigkeit willen.
165Frieden in Fülle erlangen die Freunde deines Gesetzes,
denn es gibt für sie kein Straucheln.
166Ich hoffe auf deine Rettung, o HERR,
denn ich habe deine Gebote gehalten.
167Mein Herz befolgt deine Zeugnisse,
und ich habe sie aufrichtig lieb.
168Ich befolge deine Befehle und Zeugnisse;
denn alle meine Wege sind dir bekannt.
169Laß mein lautes Flehen zu dir dringen, o HERR;
verleih mir Verständnis für dein Wort!
170Laß mein Beten vor dich kommen:
errette mich nach deiner Verheißung!
171Meine Lippen sollen Lobpreis sprudeln lassen,
weil du mich deine Satzungen lehrst.
172Meine Zunge soll von deinem Worte singen;
denn alle deine Gebote sind gerecht.
173Laß deine Hand bereit sein, mir zu helfen,
denn deine Befehle hab’ ich (zu Führern) erwählt.
174Ich sehne mich nach deiner Hilfe, o HERR,
und dein Gesetz ist meine Freude.
175Laß meine Seele leben, daß sie dich preise,
und deine Rechte mögen mir helfen!
176Geh ich irre wie ein verlorenes Schaf, so suche deinen Knecht!
Denn deine Gebote habe ich nicht vergessen.
Die 15 Wallfahrtslieder (Psalm 120-134)
Psalm 120
1Ein Wallfahrtslied. Ich rief zum HERRN in meiner Not:
da erhörte er mich.
2O HERR, errette mich von der Lügenlippe,
von der trügerischen Zunge!
3Was wird Er dir jetzt und in Zukunft bescheren,
du trügerische Zunge?
4Geschärfte Kriegerpfeile
samt Kohlen vom Ginsterstrauch!
5Wehe mir, daß ich als Fremdling in Mesech weile,
daß ich wohne bei den Zelten von Kedar!
6Lange genug schon weile ich hier
bei Leuten, die den Frieden hassen.
7Ich bin ganz friedlich gestimmt, doch was ich auch rede:
sie gehen auf Krieg aus.
Psalm 121
1Ein Lied für Wallfahrten. Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen:
von wo wird Hilfe mir kommen?
2Meine Hilfe kommt vom HERRN,
der Himmel und Erde geschaffen.
3Er wird deinen Fuß nicht wanken lassen;
nicht schlummert dein Hüter.
4Nein, nicht schlummert und nicht schläft
der Hüter Israels.
5Der HERR ist dein Hüter, der HERR dein Schatten
über deiner rechten Hand,
6daß dich bei Tage die Sonne nicht sticht,
noch der Mond in der Nacht.
7Der HERR behütet dich vor allem Übel,
er behütet deine Seele;
8der HERR behütet deinen Ausgang und Eingang
von nun an bis in Ewigkeit.
Psalm 122
1Ein Wallfahrtslied Davids. Ich freute mich, als man mir sagte:
»Wir wollen pilgern zum Hause des HERRN!«
2So stehn denn nunmehr unsre Füße
in deinen Toren, Jerusalem!
3Jerusalem, du wiedererbaute
als eine Stadt, die fest in sich geschlossen,
4wohin die Stämme hinaufziehn, die Stämme des HERRN,
nach der für Israel gültigen Weisung, dort den Namen des HERRN zu preisen;
5denn dort waren einst aufgestellt die Stühle zum Gericht,
die Stühle des Hauses Davids.
6Bringet Jerusalem dar den Friedensgruß:
»Heil denen, die dich lieben!
7Friede herrsche vor deinen Mauern,
sichere Ruhe in deinen Palästen!«
8Um meiner Brüder und Freunde willen
will ich dir Frieden wünschen;
9um des Hauses des HERRN, unsres Gottes, willen
will ich Segen für dich erbitten.
Psalm 123
1Ein Wallfahrtslied. Zu dir erhebe ich meine Augen,
der du thronst im Himmel.
2Siehe, wie die Augen der Knechte
auf die Hand ihrer Herren, wie die Augen der Magd auf ihrer Gebieterin Hand: so blicken unsre Augen hin auf den HERRN, unsern Gott, bis er sich unser erbarmt.
3Erbarme dich, HERR, erbarme dich unser!
Denn gründlich sind wir satt der Verachtung;
4satt, ja übersatt ist uns die Seele
des Hohns der Leichtfertigen, der Verachtung der Stolzen.
Psalm 124
1Ein Wallfahrtslied von David. »Wäre der HERR nicht für uns gewesen«
- so bekenne Israel! –,
2»wäre der HERR nicht für uns gewesen,
als Menschen sich gegen uns erhoben:
3dann hätten sie uns lebendig verschlungen,
als ihr Zorn gegen uns entbrannt war;
4dann hätten die Wasser uns überflutet,
ein Wildbach hätte sich über uns ergossen;
5dann wären über uns hingegangen
die wildwogenden Fluten.«
6Gepriesen sei der HERR, der uns nicht ihren Zähnen
zum Raub hat preisgegeben!
7Unsre Seele ist entschlüpft wie ein Vogel dem Netz der Vogelsteller:
das Netz ist zerrissen, und wir sind frei geworden.
8Unsre Hilfe steht im Namen des HERRN,
der Himmel und Erde geschaffen.
Psalm 125
1Ein Wallfahrtslied. Die auf den HERRN vertrauen, die gleichen dem Berge Zion,
der nicht wankt, der in Ewigkeit feststeht.
2Wie Berge Jerusalem rings umgeben,
so umhegt der HERR sein Volk von nun an bis in Ewigkeit.
3Denn der Gottlosen Zepter wird nicht lasten bleiben
auf dem Erbteil der Gerechten, damit nicht auch die Gerechten ihre Hände ausstrecken zum Frevel.
4Erweise deine Güte, HERR, den Guten
und denen, die redlichen Herzens sind!
5Doch die auf ihre krummen Wege abbiegen,
die lasse der HERR hinfahren mitsamt den Übeltätern! Heil über Israel!
Psalm 126
1Ein Wallfahrtslied. Als der HERR einst Zions Mißgeschick wandte,
da war’s uns, als träumten wir.
2Damals war unser Mund voll Lachens
und unsre Zunge voll Jubels; damals sagte man unter den Heiden: »Der HERR hat Großes an ihnen getan!«
3Ja, Großes hatte der HERR an uns getan:
wie waren wir fröhlich!
4Wende, o HERR, unser Mißgeschick
gleich den Bächen im Mittagsland!
5Die mit Tränen säen,
werden mit Jubel ernten.
6Wohl schreitet man weinend dahin,
wenn man trägt den Samen zur Aussaat; doch jubelnd kehrt man heim, mit Garben beladen.
Psalm 127
1Ein Wallfahrtslied Salomos. Wenn der HERR das Haus nicht baut,
so arbeiten umsonst, die daran bauen; wenn der HERR nicht die Stadt behütet, so wacht der Wächter umsonst.
2Vergebens ist’s für euch, daß früh ihr aufsteht
und spät noch sitzt bei der Arbeit, um das Brot der Mühsal zu essen; ebenso (reichlich) gibt er’s seinen Freunden im Schlaf. –
3Ja, Söhne sind ein Geschenk des HERRN,
und Kindersegen ist eine Belohnung.
4Wie Pfeile in der Hand eines Kriegers,
so sind die Söhne der Jugendkraft:
5wohl dem Manne, der mit ihnen
seinen Köcher gefüllt hat! Die werden nicht zuschanden, wenn sie verhandeln mit Widersachern im Stadttor.
Psalm 128
1Ein Wallfahrtslied. Wohl jedem, der den HERRN fürchtet
und auf seinen Wegen wandelt!
2Deiner Hände Erwerb – du darfst ihn genießen:
wohl dir, du hast es gut!
3Dein Weib gleicht einem fruchtbaren Weinstock
im Innern deines Hauses; deine Kinder sind wie Ölbaumschosse rings um deinen Tisch.
4Ja wahrlich, so wird der Mann gesegnet,
der da fürchtet den HERRN.
5Dich segne der HERR von Zion her,
daß du schauest deine Lust an Jerusalems Glück dein Leben lang
6und sehest Kinder von deinen Kindern!
Heil über Israel!
Psalm 129
1Ein Wallfahrtslied. »Sie haben mich hart bedrängt von meiner Jugend an«
- so bekenne Israel –,
2»sie haben mich hart bedrängt von meiner Jugend an,
aber doch mich nicht überwältigt.
3Auf meinem Rücken haben die Pflüger gepflügt
und lange Furchen gezogen;
4doch der HERR ist gerecht: er hat zerhauen
der Gottlosen Stricke.«
5Zuschanden müssen werden und rückwärts weichen
alle, die Zion hassen!
6Sie müssen gleichen dem Gras auf den Dächern,
das dürr schon ist, bevor es in Halme schießt,
7mit dem der Schnitter seine Hand nicht füllt,
noch der Garbenbinder seinen Gewandbausch,
8und bei dem, wer des Weges vorübergeht, nicht ruft:
»Gottes Segen sei über euch! Wir segnen euch im Namen des HERRN!«
Psalm 130
1Ein Wallfahrtslied. Aus der Tiefe rufe ich, HERR, zu dir: 2»Allherr, höre auf meine Stimme,
laß deine Ohren merken auf mein lautes Flehen!«
3Wenn du, HERR, Sünden behalten willst,
o Allherr, wer kann bestehn!
4Doch bei dir ist die Vergebung,
auf daß man dich fürchte.
5Ich harre des HERRN, meine Seele harrt,
und ich warte auf sein Wort;
6meine Seele harrt auf den Allherrn
sehnsuchtsvoller als Wächter auf den Morgen.
7Sehnsuchtsvoller als Wächter auf den Morgen
harre, Israel, auf den HERRN! Denn beim HERRN ist die Gnade und Erlösung bei ihm in Fülle,
8und er wird Israel erlösen
von allen seinen Sünden.
Psalm 131
1Ein Wallfahrtslied Davids. HERR, mein Herz ist nicht hochfahrend,
und meine Augen erheben sich nicht stolz; ich gehe nicht mit Dingen um, die vermessen sind und mir zu hoch.
2Nein, ich habe mein Herz beruhigt und gestillt;
wie ein entwöhntes Kind an der Mutter Brust, so ruht entwöhnt mein Herz in mir. –
3Israel, harre des HERRN
von nun an bis in Ewigkeit.
Psalm 132
1Ein Wallfahrtslied. Gedenke, HERR, dem David alle seine Mühsal, 2ihm, der dem HERRN einst zuschwor
und gelobte Jakobs mächtigem Gott:
3»Wahrlich, ich will mein Wohnzelt nicht betreten,
nicht mein Ruhelager besteigen;
4ich will meinen Augen den Schlaf nicht gönnen,
nicht Schlummer meinen Augenlidern,
5bis eine Stätte dem HERRN ich gefunden,
eine Wohnung für Jakobs mächtigen Gott!«
6Ja, wir haben von ihr gehört in Ephrath,
sie gefunden im Gefilde von Jaar:
7»Laßt uns in seine Wohnung treten,
uns niederwerfen vor dem Schemel seiner Füße!
8Brich auf, o HERR, zu deiner Ruhstatt,
du und die Lade (das Sinnbild) deiner Macht!
9Laß deine Priester sich kleiden in Gerechtigkeit,
und deine Frommen mögen jubeln!
10Um deines Knechtes David willen
weise das Antlitz deines Gesalbten nicht ab!«
11Geschworen hat der HERR dem David einen Eid,
einen wahren Eid, von dem er nicht abgeht: »Von deinen leiblichen Sprossen will einen ich setzen auf deinen Thron.
12Wenn deine Söhne meinen Bund beachten
und meine Zeugnisse, die ich sie lehren werde, so sollen auch ihre Söhne für und für sitzen auf deinem Thron.«
13Denn der HERR hat Zion erwählt,
hat es zu seiner Wohnung begehrt:
14»Dies ist meine Ruhstatt für immer,
hier will ich wohnen, weil ich’s so begehrt.
15Zions Nahrung will ich reichlich segnen,
seine Armen sättigen mit Brot;
16seine Priester werde in Heil ich kleiden,
seine Frommen sollen laut frohlocken.
17Dort will ich Davids Macht erblühen lassen;
eine LeuchteB hab’ ich meinem Gesalbten bereitet.
18Seine Feinde will ich kleiden in Schmach,
doch ihm soll auf dem Haupt die Krone glänzen.«
Psalm 133
1Ein Wallfahrtslied Davids. Seht, wie schön und wie lieblich ist’s,
wenn Brüder auch (friedlich) beisammen wohnen!
2Das gleicht dem köstlichen Öl auf dem Haupt,
das herabtroff in den Bart, in Aarons Bart, der niederwallte auf den Saum seiner Gewandung.
3Es gleicht dem Hermontau, der niederfällt
auf die Berge Zions; denn dorthin hat der HERR den Segen entboten, Leben bis in Ewigkeit.
Psalm 134
1Ein Wallfahrtslied. Wohlan, preiset den HERRN, alle ihr Diener des HERRN,
die ihr steht in den Nächten im Hause des HERRN!
2Erhebt eure Hände zum Heiligtum hin
und preiset den HERRN!
3Dich segne der HERR von Zion her,
der Schöpfer von Himmel und Erde!
Psalm 135
1Halleluja!
Preiset den Namen des HERRN, preist ihn, ihr Diener des HERRN,
2die ihr stehet im Hause des HERRN,
in den Höfen am Haus unsers Gottes!
3Preiset den HERRN, denn gütig ist der HERR;
lobsingt seinem Namen, denn lieblich ist er!
4Denn Jakob hat der HERR sich erwählt
und Israel sich zum Eigentum erkoren.
5Ja, ich weiß es: groß ist der HERR,
und unser Gott steht über allen Göttern;
6alles, was dem HERRN gefällt, das führt er aus
im Himmel und auf Erden, in den Meeren und allen Tiefen.
7Er ist’s, der Wolken heraufführt vom Ende der Erde,
der Blitze bei Gewitterregen schafft, der den Wind aus seinen Speichern herausläßt.
8Er war’s, der Ägyptens Erstgeburten schlug
unter Menschen wie beim Vieh;
9der Zeichen und Wunder sandte in deine Mitte, Ägypten,
gegen den Pharao und all seine Knechte.
10Er war’s, der viele Völker schlug
und mächtige Könige tötete:
11Sihon, den König der Amoriter,
und Og, den König von Basan, und alle Königreiche Kanaans,
12und ihr Land als Erbbesitz hingab,
als Erbe seinem Volke Israel.
13O HERR, dein Name währt ewig,
dein Gedächtnis, o HERR, von Geschlecht zu Geschlecht
14denn der HERR schafft Recht seinem Volk
und erbarmt sich über seine Knechte.
15Die Götzen der Heiden sind Silber und Gold,
das Machwerk von Menschenhänden;
16sie haben einen Mund und können nicht reden,
haben Augen und sehen nicht;
17sie haben Ohren und können nicht hören,
auch ist kein Odem in ihrem Munde.
18Ihnen gleich sind ihre Verfertiger,
jeder, der auf sie vertraut.
19Ihr vom Hause Israel, preiset den HERRN!
Ihr vom Hause Aaron, preiset den HERRN!
20Ihr vom Hause Levi, preiset den HERRN!
Ihr, die ihr fürchtet den HERRN, preiset den HERRN!
21Gepriesen sei der HERR von Zion aus,
er, der da wohnt in Jerusalem! Halleluja!
Psalm 136
1Danket dem HERRN, denn er ist freundlich,
ja, ewiglich währt seine Gnade!
2Danket dem Gott der Götter –
ja, ewiglich währt seine Gnade!
3Danket dem Herrn der Herren –
ja, ewiglich währt seine Gnade!
4Ihm, der große Wunder tut, er allein: –
ja, ewiglich währt seine Gnade!
5der den Himmel mit Weisheit geschaffen: –
ja, ewiglich währt seine Gnade!
6der die Erde über den Wassern ausgebreitet: –
ja, ewiglich währt seine Gnade!
7der die großen Lichter geschaffen: –
ja, ewiglich währt seine Gnade!
8die Sonne zur Herrschaft am Tage: –
ja, ewiglich währt seine Gnade!
9den Mond und die Sterne zur Herrschaft bei Nacht: –
ja, ewiglich währt seine Gnade!
10Ihm, der Ägypten schlug an seinen Erstgeburten: –
ja, ewiglich währt seine Gnade!
11und Israel aus ihrer Mitte führte: –
ja, ewiglich währt seine Gnade!
12mit starker Hand und hocherhobnem Arm: –
ja, ewiglich währt seine Gnade!
13der das Schilfmeer in zwei Teile zerschnitt: –
ja, ewiglich währt seine Gnade!
14und Israel mitten hindurchziehen ließ: –
ja, ewiglich währt seine Gnade!
15und den Pharao und sein Heer ins Schilfmeer stürzte: –
ja, ewiglich währt seine Gnade!
16Ihm, der sein Volk durch die Wüste führte: –
ja, ewiglich währt seine Gnade!
17der große Könige schlug: –
ja, ewiglich währt seine Gnade!
18und mächtige Könige tötete: –
ja, ewiglich währt seine Gnade!
19Sihon, den König der Amoriter: –
ja, ewiglich währt seine Gnade!
20und Og, den König von Basan: –
ja, ewiglich währt seine Gnade!
21und ihr Land als Erbbesitz hingab: –
ja, ewiglich währt seine Gnade!
22als Erbbesitz seinem Knechte Israel: –
ja, ewiglich währt seine Gnade!
23ihm, der in unsrer Erniedrigung unser gedachte: –
ja, ewiglich währt seine Gnade!
24und uns von unsern Drängern befreite: –
ja, ewiglich währt seine Gnade!
25der Nahrung allen Geschöpfen gibt: –
ja, ewiglich währt seine Gnade!
26Danket dem Gott des Himmels:
ja, ewiglich währt seine Gnade!
Psalm 137
1An Babels Strömen, da saßen wir und weinten,
wenn Zions wir gedachten;
2an die Weiden, die dort stehen,
hängten wir unsre Harfen;
3denn Lieder verlangten von uns dort unsre Zwingherrn,
und unsre Peiniger hießen uns fröhlich sein: »Singt uns eins von euren Zionsliedern!«
4Wie sollten wir singen die Lieder des HERRN
auf fremdem Boden?
5Vergesse ich dich, Jerusalem,
so verdorre mir die rechte Hand!
6Die Zunge bleibe mir am Gaumen kleben,
wenn ich deiner nicht eingedenk bleibe, wenn ich Jerusalem nicht stelle über alles, was mir Freude macht!
7Gedenke, HERR, den Söhnen Edoms
den Unglückstag Jerusalems, wie sie riefen: »Reißt nieder, reißt nieder bis auf den Grund in ihm!«
8Bewohnerschaft Babels, Verwüsterin!
Heil dem, der dir vergilt dasselbe, was du an uns verübt!
9Heil dem, der deine Kindlein packt
und am Felsen sie zerschmettert!
Psalm 138
1Von David. Danken will ich dir (HERR) von ganzem Herzen,
vor den GötternA will ich dir lobsingen;
2vor deinem heiligen Tempel will ich anbeten
und deinen Namen preisen ob deiner Gnade und Treue; denn über deinen ganzen Namen hinaus hast dein Wort du groß gemacht.
3Als ich rief zu dir, da hast du mich erhört,
hast mir Mut verliehn: in mein Herz kam Kraft.
4Danken werden dir, HERR, alle Könige der Erde,
wenn sie hören die Worte deines Mundes,
5und werden singen vom Walten des HERRN,
denn groß ist die Herrlichkeit des HERRN.
6Denn der HERR ist erhaben und sieht doch den Niedrigen,
den Stolzen aber erkennt er schon von ferne.
7Wenn ich auch mitten in Drangsal wandle,
erhältst du mir dennoch das Leben; du streckst deine Hand aus gegen die Wut meiner Feinde, und deine Rechte hilft mir.
8Der HERR wird’s mir zum Heil vollführen;
o HERR, deine Gnade walte für immer: laß die Werke deiner Hände nicht fahren!
Psalm 139
1Dem Musikmeister, von David ein Psalm. HERR, du erforschest mich und kennst mich; 2du weißt es, ob ich sitze oder aufstehe,
du verstehst, was ich denke, von ferne;
3ob ich wandre oder ruhe, du prüfst es
und bist mit all meinen Wegen vertraut;
4denn ehe ein Wort auf meiner Zunge liegt,
kennst du, o HERR, es schon genau.
5Du hältst mich von hinten und von vorne umschlossen
und hast deine Hand auf mich gelegt.
6Zu wunderbar ist solches Wissen für mich,
zu hoch: ich vermag’s nicht zu begreifen!
7Wohin soll ich gehn vor deinem Geist
und wohin fliehn vor deinem Angesicht?
8Führe ich auf zum Himmel, so wärst du da,
und lagert’ ich mich in der Unterwelt, so wärst du dort;
9nähme ich Schwingen des Morgenrots zum Flug
und ließe mich nieder am äußersten Westmeer,
10so würde auch dort deine Hand mich führen
und deine Rechte mich fassen;
11und spräch’ ich: »Lauter Finsternis soll mich umhüllen
und Nacht sei das Licht um mich her!« –
12auch die Finsternis würde für dich nicht finster sein,
vielmehr die Nacht dir leuchten wie der Tag: Finsternis wäre für dich wie das Licht.
13Denn du bist’s, der meine Nieren gebildet,
mich gewoben im Schoß meiner Mutter.
14Ich danke dir, daß ich so überaus wunderbar bereitet bin:
wunderbar sind deine Werke, und meine Seele erkennt das wohl.
15Meine Wesensgestaltung war dir nicht verborgen,
als im Dunkeln ich gebildet ward, kunstvoll gewirkt in den Tiefen der Erde.
16Deine Augen sahen mich schon als formlosen Keim,
und in deinem Buch standen eingeschrieben alle Tage, die vorbedacht waren, als noch keiner von ihnen da war.
17Für mich nun – wie kostbar sind deine Gedanken, o Gott,
wie gewaltig sind ihre Summen!
18Wollt’ ich sie zählen: ihrer sind mehr als des Sandes;
wenn ich erwache, bin ich noch immer bei dir.
19Möchtest du doch die Frevler töten, o Gott!
Und ihr Männer der Blutschuld, weichet von mir!
20Sie, die von dir mit Arglist reden,
mit Falschheit reden als deine Widersacher.
21Sollt’ ich nicht hassen, die dich, HERR, hassen,
nicht verabscheun, die sich erheben gegen dich?
22Ja, ich hasse sie mit tödlichem Haß:
als Feinde gelten sie mir.
23Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz,
prüfe mich und erkenne meine Gedanken!
24Und sieh, ob ich wandle auf trüglichem Wege,
und leite mich auf dem ewigen Wege!
Psalm 140
1Dem Musikmeister, ein Psalm von David. 2Rette mich, HERR, von den bösen Menschen!
Vor den Freunden der Gewalttat schütze mich,
3die auf Böses im Herzen sinnen
und allezeit Streit erregen!
4Sie spitzen ihre Zungen der Schlange gleich,
Otterngift ist hinter ihren Lippen. SELA.
5Behüte mich, HERR, vor den Händen der Frevler!
Vor den Freunden der Gewalttat schütze mich, die darauf sinnen, zu Fall mich zu bringen!
6Die Frechen legen mir heimlich Schlingen und Fallstricke,
spannen Netze aus zur Seite des Wegs und stellen mir Fallen. SELA.
7Ich sage zum HERRN: »Du bist mein Gott,
vernimm, o HERR, mein lautes Flehen!«
8O HERR, mein Gott, meine starke Hilfe,
du hast mein Haupt beschirmt am Tage des Kampfes:
9gewähre nicht, HERR, die Gelüste der Frevler,
laß ihr böses Trachten nicht gelingen! SELA.
10Erheben sie das Haupt rings um mich her,
so falle das Unheil ihrer Lippen auf sie selbst!
11Er lasse glühende Kohlen auf sie regnen,
ins Feuer stürze er sie, in Wasserfluten, daß sie nicht aufstehn können!
12Der Verleumder wird keinen Halt im Lande gewinnen;
der Mann der Gewalttat jage das Unglück Stoß auf Stoß!
13Ich weiß, der HERR wird führen des Elenden Sache,
den Rechtsstreit der Armen.
14Ja, die Gerechten werden deinen Namen preisen,
die Redlichen bleiben wohnen vor deinem Angesicht.
Psalm 141
1Ein Psalm Davids. HERR, ich rufe dich, eile mir zu Hilfe!
Vernimm meine Stimme, wenn ich zu dir rufe!
2Laß mein Gebet dir als Räucherwerk gelten,
das Aufheben meiner Hände als Abendopfer!
3Stelle, o HERR, eine Wache vor meinen Mund,
behüte das Tor meiner Lippen!
4Laß mein Herz sich nicht neigen zu bösem Tun,
daß ich gottlose Taten verübe im Verein mit Männern, die Übeltäter sind: ich mag nicht essen von ihren Leckerbissen!
5Schlägt mich ein Gerechter: das ist Liebe,
und weist er mich zurecht: das ist Salbe fürs Haupt; nicht soll mein Haupt dagegen sich sträuben; denn noch ist’s der Fall, daß für ihre Bosheit mein Gebet erfolgt.
6Sind ihre Richter eine Felswand hinabgestürzt worden,
so wird man hören, daß meine Worte lieblich sind.
7Wie einer das Erdreich furcht und aufreißt,
so sind unsere Gebeine hingestreut für den Rachen der Unterwelt.
8Denn auf dich, o Allherr, sind meine Augen gerichtet,
bei dir such’ ich Zuflucht: gib mein Leben nicht hin in den Tod!
9Behüte mich vor der Schlinge, die sie mir gelegt,
und vor den Fallstricken der Übeltäter!
10Laß die Frevler fallen in ihre eigenen Netze,
während ich zugleich daran vorübergehe!
Psalm 142
1Ein Lehrgedicht Davids, als er sich in der Höhle befand, ein Gebet. 2Laut schrei’ ich zum HERRN,
laut fleh’ ich zum HERRN,
3ich schütte meine Klage vor ihm aus,
tue kund vor ihm meine Not.
4Wenn mein Geist in mir verschmachtet,
du kennst doch meinen Lebenspfad. Auf dem Wege, den ich wandeln will, hat man mir heimlich ein Fangnetz ausgespannt.
5Blick’ ich nach rechts und halte Umschau:
ach, da ist keiner, der mich versteht! Verschlossen ist mir jede Zuflucht: niemand fragt nach mir!
6Ich schreie, HERR, zu dir,
ich sage: »Du bist meine Zuflucht, mein Anteil im Lande der Lebenden!«
7Ach, merk’ auf mein Flehn, denn ich bin gar schwach geworden!
Rette mich vor meinen Verfolgern, denn sie sind mir zu stark!
8Führe mich aus der Umkreisung hinaus,
damit ich deinen Namen preise! Die Gerechten werden bei mir erwarten, daß du mir wohltust.
Psalm 143
1Ein Psalm Davids. HERR, höre mein Gebet,
vernimm mein Flehen um deiner Treue willen! Erhöre mich nach deiner Gerechtigkeit
2und geh nicht ins Gericht mit deinem Knecht!
Denn vor dir ist kein Lebender gerecht.
3Ach, der Feind verfolgt meine Seele,
hat mein Leben zu Boden geschlagen, versetzt mich in Nacht wie die ewig Toten.
4Nun will mein Geist in mir verzagen,
mein Herz erstarrt mir in der Brust.
5Ich gedenke der früheren Tage,
rufe all deine Taten mir ins Gedächtnis, denke über dein ganzes Walten nach;
6ich breite meine Hände aus nach dir:
meine Seele dürstet nach dir wie lechzendes Land. SELA.
7Eile, mich zu erhören, o HERR: mein Geist verzagt!
Verhülle dein Angesicht nicht vor mir, sonst werde ich denen gleich, die ins Totenreich gefahren.
8Laß schon früh am Morgen mich deine Gnade erfahren,
denn auf dich vertraue ich! Tu mir kund den Weg, den ich gehn soll, denn zu dir erhebe ich meine Seele!
9Rette mich, HERR, von meinen Feinden:
zu dir nehme ich meine Zuflucht!
10Lehre mich das dir Wohlgefällige tun,
denn du bist mein Gott: dein guter Geist führe mich auf ebener Bahn!
11Um deines Namens willen, HERR, erhalt’ mich am Leben,
nach deiner Gerechtigkeit hilf mir aus der Not,
12und nach deiner Gnade vertilge meine Feinde
und vernichte alle, die meine Seele bedrängen; ich bin ja dein Knecht!
Psalm 144
1Von David. Gepriesen sei der HERR, mein Fels,
der meine Hände tüchtig gemacht zum Kampf, meine Finger geschickt zum Kriege,
2mein Wohltäter und meine Burg, meine Feste und mein Retter,
mein Schild und der, auf den ich vertraue; Völker hat er mir unterworfen!
3HERR, was ist der Mensch, daß du ihn beachtest,
des Menschen Sohn, daß du seiner gedenkst?
4Der Mensch gleicht einem Hauch,
seine Tage sind wie ein Schatten, der vorüberfliegt.
5HERR, neige deinen Himmel und fahre herab,
rühre die Berge an, daß sie rauchen!
6Schleudre Blitze und zerstreue sie,
schieß deine Pfeile ab und laß sie zerstieben!
7Strecke deine Hände aus der Höhe herab, reiß mich heraus
und rette mich aus gewaltigen Fluten, aus der Hand der Söhne der Fremde,
8deren Lippen Lügen reden
und deren Rechte mit Täuschung umgeht.
9Gott, ein neues Lied will (alsdann) ich dir singen,
auf zehnsaitiger Harfe dir spielen:
10dir, der den Königen Sieg verleiht,
der David, seinen Knecht, entrissen dem mörderischen Schwert.
11Reiß mich heraus und rette mich aus der Hand der Söhne der Fremde,
deren Lippen Lügen reden und deren Rechte mit Täuschung umgeht! –
12O gib, daß unsere Söhne in ihrer Jugendkraft
hochgewachsenen Setzlingen gleichen! Daß unsre Töchter seien wie schöngemeißelte Ecksäulen an prächtig gebauten Palästen!
13Daß unsre Speicher, wohlgefüllt,
spenden einen Vorrat nach dem andern! Daß unser Kleinvieh sich tausendfach mehre, zehntausendfach auf unsern Triften!
14Daß unsre Rinder trächtig seien ohne Mißgeschick und ohne Fehlgeburt,
keine Spaltung im Volk und kein Wehgeschrei auf unsern Straßen!
15Glückselig das Volk, dem es so ergeht!
Glückselig das Volk, dessen Gott der HERR ist!
Psalm 145
1Ein Loblied von David. Ich will dich erheben, mein Gott, du König,
und deinen Namen preisen immer und ewig!
2An jedem Tage will ich dich preisen
und deinen Namen rühmen immer und ewig!
3Groß ist der HERR und hoch zu rühmen,
und seine Größe ist unausforschlich.
4Ein Geschlecht wird dem andern rühmen deine Werke
und kundtun deine gewaltigen Taten.
5Von der herrlichen Pracht deiner Hoheit will ich reden,
und von deinen Wundertaten (will ich singen).
6Von der Macht deines furchtbaren Waltens wird man reden,
und deine Größe – davon will ich erzählen!
7Den Ruhm deiner reichen Güte wird man verkünden
und jubelnd preisen deine Gerechtigkeit.
8Gnädig und barmherzig ist der HERR,
langmütig und reich an Güte.
9Der HERR ist gütig gegen alle,
und sein Erbarmen umfaßt alle seine Werke.
10Alle deine Werke werden dich loben, HERR,
und deine Frommen dich preisen;
11die Herrlichkeit deines Königtums werden sie rühmen
und reden von deiner Macht,
12um den Menschenkindern kundzutun seine mächtigen Taten
und die herrliche Pracht seines Königtums.
13Dein Reich ist ein Reich für alle Ewigkeiten,
und deine Herrschaft besteht durch alle Geschlechter. Getreu ist der HERR in seinen Worten und heilig in all seinem Tun.
14Der HERR stützt alle Fallenden
und richtet alle Gebeugten auf.
15Aller Augen warten auf dich,
und du gibst ihnen ihre Speise zu seiner Zeit;
16du tust deine Hand auf
und sättigst alles, was lebt, mit Wohlgefallen.
17Gerecht ist der HERR in all seinem Walten
und liebreich in all seinem Tun.
18Der HERR ist nahe allen, die ihn anrufen,
allen, die ihn in TreueA anrufen;
19er erfüllt das Begehren derer, die ihn fürchten,
er hört ihr Schreien und hilft ihnen.
20Der HERR behütet alle, die ihn lieben,
doch alle Frevler rottet er aus.
21Mein Mund soll verkünden den Lobpreis des HERRN,
und alles Fleisch soll preisen seinen heiligen Namen immer und ewig!
Psalm 146
1Halleluja! Lobe den HERRN, meine Seele! 2Loben will ich den HERRN, solange ich lebe,
will meinem Gott lobsingen, solange ich bin!
3Verlaßt euch nicht auf Fürsten,
nicht auf Menschen, die ja nicht helfen können!
4Geht der Odem ihnen aus, so kehren sie zurück zum Staube;
am gleichen Tage ist’s aus mit ihren Plänen.
5Wohl dem, dessen Hilfe der Gott Jakobs ist,
dessen Hoffnung ruht auf dem HERRN, seinem Gott,
6auf ihm, der Himmel und Erde geschaffen,
das Meer mit allem, was in ihnen ist, der Treue ewiglich hält;
7der Recht den Unterdrückten schafft
und Brot den Hungrigen gibt. Der HERR macht die Gefangenen frei;
8der HERR gibt Blinden das Augenlicht,
der HERR richtet die Gebeugten auf, der HERR hat lieb die Gerechten;
9der HERR behütet den Fremdling;
Waisen und Witwen hält er aufrecht; doch den Weg der Gottlosen macht er zum Irrweg.
10Der HERR wird König in Ewigkeit sein,
dein Gott, o Zion, für und für! Halleluja!
Psalm 147
1Preiset den HERRN! Denn schön ist’s, unserm Gott zu lobsingen,
ja lieblich und wohlgeziemend ist Lobgesang.
2Der HERR baut Jerusalem wieder auf,
er sammelt Israels zerstreute Söhne;
3er heilt, die zerbrochnen Herzens sind,
und verbindet ihre Wunden;
4er bestimmt den Sternen ihre Zahl
und ruft sie alle mit Namen.
5Groß ist unser Herr und allgewaltig,
für seine Weisheit gibt’s kein Maß.
6Der HERR hilft den Gebeugten auf,
doch die Gottlosen stürzt er nieder zu Boden.
7Stimmt für den HERRN ein Danklied an,
spielt unserm Gott auf der Zither –
8ihm, der den Himmel mit Wolken bedeckt
und Regen schafft für die Erde, der Gras auf den Bergen sprießen läßt,
9der den Tieren ihr Futter gibt,
den jungen Raben, die zu ihm schreien!
10Er hat nicht Lust an der Stärke des Rosses,
nicht Gefallen an den Schenkeln des Mannes;
11Gefallen hat der HERR an denen, die ihn fürchten,
an denen, die auf seine Gnade harren.
12Preise den HERRN, Jerusalem,
lobsinge, Zion, deinem Gott!
13Denn er hat die Riegel deiner Tore stark gemacht,
gesegnet deine Kinder in deiner Mitte;
14er schafft deinen Grenzen Sicherheit,
sättigt dich mit dem Mark des Weizens.
15Er läßt sein Machtwort nieder zur Erde gehn:
gar eilig läuft sein Gebot dahin;
16er sendet Schnee wie Wollflocken
und streut den Reif wie Asche aus;
17er wirft seinen Hagel wie Brocken herab:
wer kann bestehn vor seiner Kälte?
18Doch läßt er sein Gebot ergehn, so macht er sie schmelzen;
läßt er wehn seinen Tauwind, so rieseln die Wasser.
19Er hat Jakob sein Wort verkündet,
Israel sein Gesetz und seine Rechte.
20Mit keinem (anderen) Volk ist so er verfahren,
drum kennen sie seine Rechte nicht. Halleluja!
Psalm 148
1Halleluja! Lobet den HERRN vom Himmel her,
lobet ihn in den Himmelshöhen!
2Lobet ihn, alle seine Engel,
lobet ihn, alle seine Heerscharen!
3Lobet ihn, Sonne und Mond,
lobet ihn, alle ihr leuchtenden Sterne!
4Lobet ihn, ihr Himmel der Himmel,
und ihr Wasser oberhalb des Himmels!
5Loben sollen sie den Namen des HERRN,
denn er gebot, da waren sie geschaffen,
6und er hat sie hingestellt für immer und ewig
und ihnen ein Gesetz gegeben, das übertreten sie nicht.
7Lobet den HERRN von der Erde her,
ihr Seeungeheuer und alle Meeresfluten,
8du Feuer und Hagel, du Schnee und Nebel,
du Sturmwind, der sein Gebot vollzieht;
9ihr Berge und Hügel allesamt,
ihr Fruchtbäume und Zedern allzumal,
10ihr Tiere alle, wilde und zahme,
du Gewürm und ihr beschwingte Vögel,
11ihr Könige der Erde und alle Völkerschaften,
ihr Fürsten und alle Richter auf Erden,
12ihr Jünglinge mitsamt den Jungfrauen,
ihr Greise samt den Jungen!
13Sie alle sollen loben den Namen des HERRN,
denn sein Name allein ist erhaben; seine Hoheit überragt die Erde und den Himmel.
14Er hat sein Volk aufs neue zu Ehren gebracht:
ein Ruhm ist das für alle seine Frommen, für Israels Söhne, das Volk, das am nächsten ihm steht. Halleluja!
Psalm 149
1Halleluja!
Singet dem HERRN ein neues Lied, seinen Lobpreis in der Versammlung der Frommen!
2Es freue sich Israel seines Schöpfers,
Zions Söhne sollen jubeln ob ihrem König!
3Sie sollen seinen Namen preisen im Reigentanz,
mit Pauken und Zithern ihm spielen!
4Denn der HERR hat Wohlgefallen an seinem Volk;
er schmückt die Gebeugten mit Sieg.
5Frohlocken sollen die Frommen mit Stolz,
sollen jauchzen auf ihren Lagern,
6Lobeserhebungen Gottes im Mund
und ein doppelschneidiges Schwert in der Hand:
7um Rache zu vollziehn an den Heiden,
Vergeltung an den Völkern,
8um ihre Könige mit Ketten zu binden
und ihre Edlen mit eisernen Fesseln,
9um das längst geschriebene Urteil an ihnen zu vollstrecken:
eine Ehre ist dies für alle seine Frommen! Halleluja!
Psalm 150
1Halleluja! Lobt Gott in seinem (himmlischen) Heiligtum,
lobt ihn in seiner starken Feste!
2Lobt ihn ob seinen Wundertaten,
lobt ihn nach seiner gewaltigen Größe!
3Lobt ihn mit Posaunenschall,
lobt ihn mit Harfe und Zither!
4Lobt ihn mit Pauke und Reigentanz,
lobt ihn mit Saitenspiel und Flöte!
5Lobt ihn mit hellklingenden Zimbeln,
lobt ihn mit lautschallenden Zimbeln!
6Alles, was Odem hat, lobe den HERRN! Halleluja!